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Tag 3 – Kanchanaburi

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Piep… Piep… Piep… Ich hätte den Wecker am liebsten aus dem Fenster in den dreckigen Hinterhof geworfen. Naja, hilft alles nix, heute geht es nach Kanchanaburi, einen Nationalpark im Westen von Bangkok. Wir wissen ehrlich gesagt noch nicht was uns erwartet, aber genau das ist aufregend. Trotz der frühen Stunde schleppen wir uns auf die Straße um ein Frühstück zu genießen. Gute drei Stunden Autofahrt stehen uns bevor, was wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten. Sei es drum, rein in den kleinen Minivan. Getreu dem Motto „Backpackers-Lite“ atme ich erleichtert durch, als ich feststelle, dass zumindest der Knopf für die AirCon vorhanden ist. Lustige Bildchen gibt es auch nebenbei, meine Stimmung erreicht den ersten Höhepunkt des Tages.

Den ersten Stopp machen wir nach einer knappen Stunde und kommen am Floating Market an.

Das Besondere ist hier, dass die Händler ihre Waren direkt vom Boot verkaufen, daher rührt auch der Name. Zu kaufen gab es nahe zu alles, angefangen von chinesischen Imitatprodukten über frisches Obst und Schlangen bis hin zu leckeren Thai-Gerichten.

Zweieinhalb Stunden später geht es auch schon weiter und wir erreichen die geschichtsträchtige River Kwai Bridge, die von Kriegsgefangenen im zweiten Weltkrieg erbaut wurde und Teil der Burma-Thailand-Verbindung war. Diese Eisenbahnstrecke und deren Historie verfolgt uns weiterhin und bringt uns im Verlauf des Trips an den Hellfire-Pass, doch dazu später mehr.

Während des Krieges wurde diese Brücke zerstört, später wieder aufgebaut und war Vorlage für den gleichnamigen Film von 1957.

Nachdem wir gute zwei Stunden für die Besichtigung der Brücke und des angeschlossenen Museums Zeit hatten, werden wir in den wartenden Minivan verfrachtet und zum Tiger-Tempel gefahren. Hier leben Mönche und Tiger zusammen, leider kann ich dazu nicht mehr sagen, da wir uns nicht sicher waren wie die Tiger ruhig gestellt wurden und wir dieser Touristenattraktion nicht beiwohnen wollten. Es gibt hier unterschiedliche Meinungen, manche sagen die Tiger werden mit Drogen betäubt, andere sagen sie bekommen Alkohol beigemischt. Für ein tolles Urlaubsfoto war uns das dann doch zu viel des Guten und so beschlossen wir, draußen zu bleiben. Die gewonnene Zeit nutzte ich, um mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen zu wagen und machte mich auf, die Gegend zu erkunden. Eigentlich umrundete ich nur die Tempelanlage an der nächsten Ecke und traf auf ein spielendes Kind, dass sich nicht wirklich traute zu mir zu kommen. Dabei entstand dieses Foto, das für mich etwas besonderes ist, da ich ungefähr eine halbe Stunde mit dem Kleinen verbrachte, bis er sich endlich überwand zu mir zu kommen und ich ihm so sein Bild zeigen konnte.

Nach letztendlich fünf Stunden im Auto, kommen wir an unserem Schlafplatz für die nächsten zwei Nächte an und staunen nicht schlecht, denn wir betreten leicht überrascht ein Hausboot. Das Boot hält für mich die erste Überraschung auf der Toilette bereit, die Spülung war sozusagen der Fluss, den ich durch die „Toilette“ auch begutachten konnte. Trotz dieser ungewohnten Erleichterungsmöglichkeit, fühlte ich mich sofort wohl. Wie auch in Bangkok, griff die entspannte Stimmung der weiteren Gäste und der Thais sofort über. Der geniale Sonnenuntergang, das erste kühle Chang und die Gesellschaft der Engländer, Amerikaner und des Kanadiers am Abend taten ihr Übriges dazu. Nicht zu vergessen sei hier unser Koch und Bootsmann Jo, ob es sein richtiger Name war, wage ich zu bezweifeln. Mit seinem gebrochenen Englisch konnte er uns ein paar nette Geschichten erzählen, die uns, vom Lachen verursacht, reichlich Bauchschmerzen am nächsten Tag bescherte. Den Fluss unter uns und sein Rauschen in den Ohren gehen wir tief in der Nacht schlafen… ich hab mich bis dahin noch nie so wohl an einem fremden Ort gefühlt.

Demnächst geht es weiter…


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