Tag 7 – Hallo Pha Ngan!
Die letzten Tage habe ich mich mit moderaten Schmerzen und einer ziemlich großen Beule an meiner linken Gesäßhälfte herumgeschleppt. Dummerweise hab ich während der letzten Tage meines Auslandaufenthaltes in Katar einen Quadunfall gehabt, bei dem ich ziemlich unsanft im Wüstensand gelandet bin. Folge des Unfalls waren erst zwei Tage Couch bis ich wieder gehen konnte und die eben erwähnte Beule, die sich während der ersten Woche in Thailand zu einer ansehnlichen Größe entwickelte. An diesem Morgen hat es mir dann gereicht und ich entschloss mich, das Krankenhaus auf Samui aufzusuchen, Auslandskrankenversicherung sei dank! Landestypisch auf dem Rücksitz eines Mopeds, kam ich ein paar Minuten später in der Notaufnahme an und wurde auch gleich mit einem Lächeln empfangen. Unfälle auf Samui sind an der Tagesordnung, vor allem durch, sich überschätzende rollerfahrende Touristen, verursacht.
So dauerte es keine fünf Minuten, nach dem ich der werten Empfangsdame mein Problem versucht hatte zu schildern, dass ein Patient mit Schürfwunden in Gesicht und auf seinem Oberkörper auf einer Trage reingerollt wurde. Die nächste Stunde verbrachte ich damit, neben ihm im Wartezimmer zu liegen. Weiblichen Besuch bekamen wir auch noch zwischendurch. Die Dame hatte sich etwas gebrochen und durfte deswegen nicht in ein Flugzeug steigen. Verordneter Zwangsurlaub sozusagen. Auch keine schlechte Methode den Urlaub zu verlängern, dachte ich mir. Na Hauptsache die Haare sitzen. Die Ärzte waren gerade dabei einen anderen Patienten zu versorgen sagte man mir, deswegen dauerte es also noch ein bisschen bis wir behandelt wurden. Naja, ehrlicherweise muss man sagen, dass meine Beule und die (zwar blutenden, aber hey 😉 Schürfwunden des vermeintlichen Briten neben mir, nun wirklich nicht akut waren. Die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt kann ich an dieser Stelle also jedem nehmen. Die Einrichtung hatte westlichen Standard, zumindest soweit mein laienhaftes Auge das beurteilen konnte und die Schwestern achteten bei den Behandlungen auf Sterilität und trugen Handschuhe und Masken. Trotz allem gehört sowas natürlich nicht zum Lieblingszeitvertreib im Urlaub. Als der Arzt dann kam, ging alles auch recht flott und routiniert. Er begutachtete meine Beule, schaute mich an, grinste und fragte ob er lieber die große oder die kleine Spritze nehmen solle. Ich meinte nur so: „This is up to you!“ Er ging darauf die Spritze holen und kam mit einer im Elefantenformat wieder. Da passt ein halber Liter rein, verriet er mir und setzte zum Stich an. Es hatte sich so viel Flüssigkeit angesammelt, dass er die Prozdeur noch einmal wiederholen musste. Von der Beule befreit und relativ schmerzfrei, ließ sich der Rest des Tages dann doch weitaus angenehmer gestalten. Interessant für alle die es vielleicht mal betrifft: Hebt euch unbedingt die Rechnung von der Behandlung auf. Ihr müsst meistens direkt vor Ort bezahlen und euch den Betrag von eurer Kasse zurück holen.
Im vorigen Beitrag erwähnte ich, dass Samui sehr touristisch ist. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, bereits an diesem Abend die Insel zu verlassen und auf ihre kleinere, aber durch die Full Moon-Partys bekannte, Schwesterinsel Koh Pha Ngan zu reisen. Wir buchten die Fähre für knapp 10€ und stiegen am späten Nachmittag an Bord. Die Überfahrt dauerte zwischen zwei und zweieinhalb Stunden. Da die Sonne gegen 18.00 Uhr hinter dem Horizont verschwindet, kamen wir im Dunkeln auf Pha Ngan an und mussten uns noch eine Unterkunft suchen. Wir fanden eine gemütliche Anlage auf der Westseite und ließen den Abend am Strand mit Cocktail ausklingen.